Titel: Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
Autor: Matt Haig
Seitenanzahl: 304
Genre: Biografie
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: März 2016
ISBN: 978-3423280716
Inhaltsangabe:
Ein Buch, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn mit gerade mal 24 Jahren wird Matt Haig von einer lebensbedrohlichen Krankheit überfallen, von der er bis dahin kaum etwas wusste: einer schweren Depression. Es geschieht auf eine physisch dramatische Art und Weise, die ihn buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringt. Dieses Buch beschreibt, wie er allmählich die zerstörerische Krankheit besiegt und langsam ins Leben zurückfindet. Eine bewegende, witzige und mitreißende Hymne an das Leben und an das Menschsein – ebenso unterhaltsam wie berührend.
Cover:
Das Cover passt zu diesem Buh wie kein anderes. Zum einen das schwarz-weiß, als verdeutlichte Tristesse der Depression. Und zum anderen die bunte Gestaltung des Titels, als Ausweg und Licht am Ende des Tunnels. Der Mensch am Rande des Abgrundes stellt wahrscheinlich Matt Haig selbst, in seiner im Buch beschriebenen 20/21?-Situation, dar. Ich finde das Cover perfekt.
Meine Meinung:
Ich überlege schon ein ganze Weile, welche Worte ich für die Rezension dieses Buches wählen soll. Worte, die all meine Empfindungen während des Lesens wiederspiegeln. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es wohl gar nicht möglich ist, das in Worte zu fassen was ich empfunden habe. Zudem sollte sich jeder seine eigene Meinung zu dem Buch und der angesprochenen Thematik bilden. Ich kann jedoch sagen, dass es mich sehr berührt hat und ich sowohl geweint als auch gelacht habe. Als Betroffene habe ich sehr gut verstanden, was Matt Haig geschrieben und beschrieben hat. Ich konnte seine Gedanken und Worte nachvollziehen und habe auch für mich selbst erkannt, dass es sich doch lohnt, dass Leben noch etwas mehr zu schätzen und zu lieben. Denn es geht immer weiter, auch wenn man dafür zuerst am Boden sein muss. Meiner Meinung nach sollten mehr Betroffene dieses Buch lesen, da es Kraft gibt und man merkt, dass man nicht allein ist. Aber auch für nicht Betroffene ist es empfehlenswert, da Matt Haig Depression, Angststörung und (Zwangs-)Neurosen ohne fachchinesische Begriffe erklärt und man die Erkrankungen dadurch um einiges besser versteht. So kann es sowohl Betroffenen als auch Angehörigen über die schwere Zeit ein Trost sein.
Sehr berührend fand ich auch die #reasonstostayalive. Oftmals sind es einfach die kleinen, unscheinbaren Dinge, die das Leben lebenswert machen und für die es sich überhaupt zu leben lohnt. Man übersieht sie auch viel zu oft oder nimmt sie als selbstverständlich hin. Deswegen sollte man sie sich täglich bewusst machen.
Meine Lieblingszitate:
"Wenn ein Stein tief genug fällt, schlägt der Aufprall ein Leben lang Wellen."
"Sie hat nicht immer einen erkennbaren Grund. Sie ist selbst für die rätselhaft, die daran leiden."
"...sah ich meine Krankheit als Summe all dieser verhinderten Intensitäten. Eine Art Dammbruch. Als würde dein Ich, wenn du es ständig unterdrückst, irgendwann ausbrechen, deinen Kopf fluten, um all die gescheiterten Pseudoversionen von dir wegzuspülen."
"Wer glaubt, ein depressiver Mensch wolle glücklich sein, irrt sich gewaltig. Depressive Menschen haben nicht das geringste Interesse am Luxus des Glücklichseins. Sie wollen einfach nur keinen Schmerz mehr spüren. Ihrem Gehirn entfliehen, das in Flammen steht, in dem die Gedanken lodern und qualmen wie alte Besitztümer bei einem Wohnungsbrand. Normal sein."
"Wenn die Sonne scheint und du draußen sein kannst, sei draußen."
"Sei tapfer. Sei stark. Atme durch und mach weiter. Später wirst du dir dankbar sein."
"Wenn du denkst, du hast keine Zeit zum Entspannen, ist das der Moment, in dem du dir dringend Zeit zum Entspannen nehmen solltest."
Fazit:
Ein wahnsinnig schönes und empfehlenswertes Buch. Lest es!
Bewertung (1-5 Eulen möglich):