Freitag, 30. Januar 2015

Rezension: "Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet" (Band 1) von Alan Bradley


Titel: Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet (Band 1)
Autor: Alan Bradley
Seitenanzahl:
400
Genre: Krimi
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: September 2010
ISBN: 
978-3442376247

Die Reihe:



Inhaltsangabe:
Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht eine Leiche im Garten entdeckt – ausgerechnet im Gurkenbeet! Jeder hält ihren Vater für den Mörder, denn Colonel de Luce hat sich noch tags zuvor mit dem Verblichenen gestritten. Nur ein einziger Mensch glaubt felsenfest an die Unschuld des Colonels – seine neunmalkluge Tochter Flavia. Schließlich ist der Ermordete vergiftet worden, und – ganz im Gegensatz zu Flavia, die eine begnadete Giftmischerin ist – ihr Vater hat nie Interesse an der Chemie des Todes gezeigt. Also fragt Flavia in vermeintlich kindlicher Unschuld sämtlichen Zeugen Löcher in den Bauch. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist.

Cover:
Die Covergestaltung des Buches finde ich sehr gelungen und für einen Krimi mit britischen und schwarzen Humor passend. Auch zu der Zeit (40er Jahre) und dem Ort (England), an dem die Geschichte spielt, passt es meiner Meinung nach super. Es gefällt mir, dass es ein gezeichnetes Cover ist und dass man Flavia gut erkennt, so kann man sie sich gut vorstellen. Auch die verschnörkelte Schrift finde ich schön, genauso wie die Banderole, in welcher der Untertitel steht und die Farbgebung. Außerdem klasse ist die kleine Briefmarke, die auf den Inhalt des Buches hindeutet.

Meine Meinung:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, was nicht zuletzt an der liebenswerten Giftmischerin Flavia de Luce lag. Flavia ist elf Jahre alt, lebt in ihrer eigenen Welt und ist fasziniert von Chemie, ganz besonders von Giften, welche sie auch gerne mal an ihren älteren Schwestern Ophelia und Daphne ausprobiert. Ihre Mutter ist verstorben und so lebt sie mit ihren Schwestern, dem Briefmarken sammelnden Vater und dem Hausdiener Dogger allein auf einem großen Anwesen in Bishop's Lacey England. Als sie dann eines Morgens im Gurkenbeet des Gartens eine Leiche entdeckt, gibt es für sie nichts spannenderes und sie macht sich mit detektivischer Meisterleistung an die Aufklärung...
Ich fand Flavia von Anfang an sympathisch. Sie ist für ihr junges Alter sehr schlau und eignet sich vieles selber an. Ihre älteren Schwestern fand ich manchmal etwas gemein, jedoch war das wohl nur ihre Reaktion auf eine jüngere, freche Schwester. Ebenfalls sympathisch fand ich Dogger, der einfach loyal ist und für mich wie ein großer Beschützer rüber kam, mit dem man Pferde stehlen kann. Gerne hätte ich allerdings mehr über seine "Anfälle" erfahren. Flavia's Vater schien mir anfangs ziemlich uninteressiert an seinen Töchtern zu sein, aber ich denke, dass er noch um seine Frau trauert und sich deswegen in seine eigene Welt zurück gezogen hat. Je weiter ich aber im Buch kam, desto mehr erfuhr ich auch von ihm und er wurde sogar recht gesprächig. Die Krimigeschichte hat mir sehr gefallen, sie war spannend und gut durchdacht und ich habe selber immer überlegt, wer denn nun der Mörder war und was es mit alle dem auf sich hat. Die Verwicklungen fand ich interessant und ebenso die Lösungen, auf die Flavia kam. Ich war immer wieder beeindruckt, wie sie die richtigen Schlussfolgerungen zog und so, wie Sherlock Holmes, sogar der Polizei immer einen Schritt voraus war. Die Beschreibung der Umgebung fand ich anschaulich, sodass ich mir das Anwesen gut vorstellen konnte oder es bildhaft vor Augen hatte, wie Flavia mit ihrem Fahrrad über die Wiesen flog. Auch die gewählte Ortschaft an sich hat mir gut gefallen, da ich England sowieso mag und mir Bishop's Lacey schön als kleine Ortschaft vorstellen konnte. Der britische und auch schwarze Humor war für die gesamte Geschichte unheimlich passend und hat mich, zusammen mit Flavias Gedankengängen, oft zum lachen gebracht. Was mir leider etwas viel war, waren die ausschweifenden Erklärungen der chemischen Stoffe und Verbindungen, Musikstücke oder Namen von Wissenschaftlern. Das ist mein einziger Kritikpunkt, der jedoch für eine Eule Abzug sorgt.

Fazit:
Wer Krimigeschichten, britischen und schwarzen Humor mag und mal eine etwas andere Detektivin will, der liegt mit dem Buch genau richtig. Ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen, da es für spannende und schöne Lesestunden gesorgt hat.

Bewertung (1-5 Eulen möglich):