Dienstag, 7. Juni 2016

Rezension: "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" von Matt Haig



Titel: Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
Autor: Matt Haig
Seitenanzahl: 304
Genre: Biografie
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: März 2016
ISBN: 978-3423280716

Inhaltsangabe:
Ein Buch, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn mit gerade mal 24 Jahren wird Matt Haig von einer lebensbedrohlichen Krankheit überfallen, von der er bis dahin kaum etwas wusste: einer schweren Depression. Es geschieht auf eine physisch dramatische Art und Weise, die ihn buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringt. Dieses Buch beschreibt, wie er allmählich die zerstörerische Krankheit besiegt und langsam ins Leben zurückfindet. Eine bewegende, witzige und mitreißende Hymne an das Leben und an das Menschsein – ebenso unterhaltsam wie berührend.

Cover: 
Das Cover passt zu diesem Buh wie kein anderes. Zum einen das schwarz-weiß, als verdeutlichte Tristesse der Depression. Und zum anderen die bunte Gestaltung des Titels, als Ausweg und Licht am Ende des Tunnels. Der Mensch am Rande des Abgrundes stellt wahrscheinlich Matt Haig selbst, in seiner im Buch beschriebenen 20/21?-Situation, dar. Ich finde das Cover perfekt.

Meine Meinung:
Ich überlege schon ein ganze Weile, welche Worte ich für die Rezension dieses Buches wählen soll. Worte, die all meine Empfindungen während des Lesens wiederspiegeln. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es wohl gar nicht möglich ist, das in Worte zu fassen was ich empfunden habe. Zudem sollte sich jeder seine eigene Meinung zu dem Buch und der angesprochenen Thematik bilden. Ich kann jedoch sagen, dass es mich sehr berührt hat und ich sowohl geweint als auch gelacht habe. Als Betroffene habe ich sehr gut verstanden, was Matt Haig geschrieben und beschrieben hat. Ich konnte seine Gedanken und Worte nachvollziehen und habe auch für mich selbst erkannt, dass es sich doch lohnt, dass Leben noch etwas mehr zu schätzen und zu lieben. Denn es geht immer weiter, auch wenn man dafür zuerst am Boden sein muss. Meiner Meinung nach sollten mehr Betroffene dieses Buch lesen, da es Kraft gibt und man merkt, dass man nicht allein ist. Aber auch für nicht Betroffene ist es empfehlenswert, da Matt Haig Depression, Angststörung und (Zwangs-)Neurosen ohne fachchinesische Begriffe erklärt und man die Erkrankungen dadurch um einiges besser versteht. So kann es sowohl Betroffenen als auch Angehörigen über die schwere Zeit ein Trost sein.
Sehr berührend fand ich auch die #reasonstostayalive. Oftmals sind es einfach die kleinen, unscheinbaren Dinge, die das Leben lebenswert machen und für die es sich überhaupt zu leben lohnt. Man übersieht sie auch viel zu oft oder nimmt sie als selbstverständlich hin. Deswegen sollte man sie sich täglich bewusst machen.

Meine Lieblingszitate:


"Wenn ein Stein tief genug fällt, schlägt der Aufprall ein Leben lang Wellen."

"Sie hat nicht immer einen erkennbaren Grund. Sie ist selbst für die rätselhaft, die daran leiden."

"...sah ich meine Krankheit als Summe all dieser verhinderten Intensitäten. Eine Art Dammbruch. Als würde dein Ich, wenn du es ständig unterdrückst, irgendwann ausbrechen, deinen Kopf fluten, um all die gescheiterten Pseudoversionen von dir wegzuspülen."

"Wer glaubt, ein depressiver Mensch wolle glücklich sein, irrt sich gewaltig. Depressive Menschen haben nicht das geringste Interesse am Luxus des Glücklichseins. Sie wollen einfach nur keinen Schmerz mehr spüren. Ihrem Gehirn entfliehen, das in Flammen steht, in dem die Gedanken lodern und qualmen wie alte Besitztümer bei einem Wohnungsbrand. Normal sein."

"Wenn die Sonne scheint und du draußen sein kannst, sei draußen."

"Sei tapfer. Sei stark. Atme durch und mach weiter. Später wirst du dir dankbar sein."

"Wenn du denkst, du hast keine Zeit zum Entspannen, ist das der Moment, in dem du dir dringend Zeit zum Entspannen nehmen solltest."

Fazit:
Ein wahnsinnig schönes und empfehlenswertes Buch. Lest es!

Bewertung (1-5 Eulen möglich):

Rezension: "Die Macht des Schmetterlings" von Matt Dickinson


Titel: Die Macht des Schmetterlings
Autor: Matt Dickinson
Seitenanzahl: 352
Genre: Roman
Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus)
Erscheinungsdatum: Juni 2013
ISBN: 978-3833901690

Die Reihe:
 



Inhaltsangabe:
Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen? Der Chaostheorie zufolge ja...

Manche werden sterben.
Manche werden leben.
Alle sind miteinander verbunden.
Nur einen einzigen Flügelschlag - mehr braucht es nicht, um eine katastrophale Kettenreaktion auszulösen. Sie betrifft zahlreiche Menschen überall auf der Welt: von England über die USA nach Afrika bis hin zur Spitze des Mount Everest. Ihre Schicksale sind miteinander verbunden. Doch wer von ihnen wird überleben - und wie?

Cover: 
Ich finde das Cover einfach unglaublich schön. Die Mischung aus silber, grau, schwarz und blau ist perfekt und der Schmetterling eine Augenweide, dazu glänzt der Einband noch.

Meine Meinung:
Schon vor Kauf des Buches hatte ich von der faszinierenden Chaostheorie gehört und fand es nun umso interessanter, ein Buch darüber zu lesen. Matt Dickinson hat mich mit seinem Roman in keinster Weise enttäuscht. Im Gegenteil: oftmals überkam mich beim Lesen eine Gänsehaut, wenn ich daran dachte, was der sogenannte Schmetterlingseffekt bewirken kann.
Im Klappentext schreibt der Autor kurz etwas zum genannten Effekt und auch zum Inhalt des vorliegenden Romans, sodass auch Leser-die sich noch nicht mit der Chaostheorie beschäftigt haben-gut in die Geschichte einsteigen können.
Die Kapitel sind sehr kurz gehalten-meist nur 2 Seiten-und immer mit einer Ortsangabe versehen. Man wechselt als Leser ständig zwischen verschiedenen Orten und Charakteren hin und her. Das jedoch verstärkt den Spannungsbogen und das Aufkommen der Kettenreaktion und nur so wird deutlich, dass sich der Schmetterlingseffekt innerhalb von Sekunden ausbreitet. Dadurch fand ich es auch nicht schlimm, dass ich keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte, zumal sich das bei der Menge der Protagonisten ohnehin schwierig gestaltet hätte.
Durch die Kürze der Kapitel und die rasante Handlung liest sich "Die Macht des Schmetterlings" flüssig und in einem Rutsch weg.
Ich habe mich oft gefragt, was passiert wäre, wenn auch nur eine einzige Sache anders gekommen wäre. Was hätte es zur Folge gehabt? Hätte sich dadurch die ganze Geschichte geändert? War das Passierte Zufall oder Schicksal? Ich persönlich frage mich so manches mal was passiert wäre, wenn ich dieses oder jenes anders gemacht hätte und welche Folgen meine Entscheidungen nach sich gezogen hätten. Und ob diese Folgen dann einfach nur ein Zufall oder doch eher Schicksal waren.
Das Ende fand ich wirklich zufriedenstellend und passend, da sich der Kreis schließt. Nur man selbst als Leser bleibt atemlos und etwas aufgewühlt zurück.

Fazit:
Ein sehr empfehlenswerter Pageturner! Ich freue mich schon auf den 2. Teil "Der Tod des Schmetterlings".

Bewertung (1-5 Eulen möglich):

Montag, 6. Juni 2016

Rezension: "Love & Lies 1: Alles ist erlaubt" und "Love & Lies 2: Alles ist verziehen" von Molly McAdams


Titel: Love & Lies 1: Alles ist erlaubt/Love & Lies 2: Alles ist verziehen
Autor: Molly McAdams
Seitenanzahl: 416/384
Genre: New Adult
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum:
Januar 2016/März 2016
ISBN:
978-34534192167/978-3453419162

Inhaltsangabe: Spoiler!
Nachdem sie in der Vergangenheit hintergangen und verletzt wurde, will Rachel lieber als verrückte Katzenlady ein einsames Dasein fristen, als jemals wieder einem Typen zu vertrauen. Schon gar nicht einem umwerfend gut aussehenden Bad Boy mit Tattoos und Harley - wie Undercover-Cop Logan »Kash« Ryan. Doch wenn er sie mit seinen stahlgrauen Augen ansieht, muss Rachel ihre gesamte Willenskraft aufwenden, um seinen sexy Körper nicht mit ihren Blicken zu verschlingen ...

Eigentlich sollte Rachel die Hochzeit mit Kash planen, der Liebe ihres Lebens. Nach ihrem verrückten ersten gemeinsamen Jahr ist sie bereit, ein geordnetes und völlig normales Leben zu führen. Nun ja, eben so normal, wie es geht. Doch die beiden wurden mit etwas konfrontiert, das sie auseinanderzureißen droht.

Cover: 
Die Cover gefallen mir beide aufgrund ihrer Farbgebung und der allgemeinen Gestaltung sehr gut.

Meine Meinung:
Ich rezensiere jetzt gleich die beiden Bücher zusammen, da ich zum zweiten Teil nicht allzu viel sagen kann ohne zu sehr zu spoilern.
Die Geschichte um Rachel und Kash hat mir richtig gut gefallen. Zum einen handelt es sich um einen typischen New Adult Roman, der dennoch super geschrieben ist, zum anderen beinhaltet das Buch  Krimi Elemente, die es für mich zu etwas besonderen gemacht haben. Durch die Inhaltsangabe verrate ich ja nicht zuviel, wenn ich sage, dass Kash ein Undercover-Cop ist. Sein Job bringt allerdings einiges mit sich und so lautet die erste Devise von ihm und seinem Partner Mason: Nicht verlieben. Leider haben die beiden nicht mit Rachel und ihrer Mitbewohnerin gerechnet. Aber auch Rachel will sich nicht verlieben. Natürlich kommt aber alles anders als gewollt...
Die Charaktere fand ich gut ausgearbeitet und Kash, Mason, Rachel und Eli waren mir auch von Anfang an sympathisch. Ganz im Gegenteil zu Candice und Blake. Candice mochte ich bis zum Ende von Band 2 nicht. Und Blake...ihr werdet sehen. Mit Rachel konnte ich mitfühlen und ich habe ihr Verhalten meistens verstanden. Meistens, aber eben nicht immer, denn sie hat leider keinerlei Ziele oder Perspektive im Leben und muss erst wieder ihren eigenen Weg finden. In Kash habe ich mich gleich zu Beginn verliebt. Bad Boy oder nicht Bad Boy? Ich würde sagen, einer der besten Nicht-Bad Boys der Literaturgeschichte und einfach nur toll. Auch Mason und Eli mochte ich sehr, sie kamen wie große Brüder rüber.
Die Beziehung zwischen Rachel und Kash entwickelte sich langsam, prickelnd und spannungsvoll. Es war einfach nur zum mitfühlen und mitfiebern. Genau wie die kriminellen Aktivitäten, die vor sich gingen. Ich möchte jetzt nicht zu sehr spoilern, deswegen sage ich nur, dass ich die Mischung aus New Adult und Krimi sehr, sehr gelungen fand. Da der 1. Teil mit einem fiesen Cliffhanger endete war ich froh, dass ich den 2. Teil gleich im Anschluss lesen konnte. Auch dieser gefiel mir sehr und ich fand die Story gut konstruiert. Mehr würde ich an dieser Stelle nicht zu "Love & Lies 2" schreiben, ich will euch ja nicht die ganze Spannung nehmen. ;)

Fazit:
Eine sehr empfehlenswerte New Adult Dilogie, die durch die Krimi Elemente zu etwas besonderem wird und die Bücher aus der Masse hervorhebt.

Bewertung (1-5 Eulen möglich):

Rezension: "Abgeschnitten" von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos

 
Titel: Abgeschnitten
Autor: Sebastian Fitzek und Michael Tsokos
Seitenanzahl: 400
Genre: Thriller
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: September 2012
ISBN: 978-3426510919


Inhaltsangabe:
Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert.
Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …


Cover: 
Das Cover gefällt mir grundsätzlich ganz gut. Es ist nicht überladen, die Farbgebung gefällt mir ebenfalls und der Titel ist sehr passend. Etwas unpassend finde ich jedoch leider die Rasierklinge, da sie für mich keinen Bezug zum Inhalt des Buches darstellt. Das beeinflusst meine Bewertung allerdings nicht.

Meine Meinung:
Ich liebe ja die Bücher von Sebastian Fitzek, aber in Zusammenarbeit mit Michael Tsokos war "Abgeschnitten" ein noch größeres Highlight als ich erwartet hätte. Man wurde ohne Umschweife in die Geschichte geführt und ich war schon nach wenigen Seiten vom Geschehen gefangen. Der Prolog lässt einige Fragen offen, die auch erst am Ende des Buches geklärt wurden, sodass ich wie auf heißen Kohlen saß. Bereits nach den den ersten Kapiteln hatten mich die beiden Autoren verwirrt und ich fragte mich, was zur Hölle vor sich ging. Aber das bin ich von Herr Fitzek ja schon gewohnt. Die Spannung hielt sich während des gesamten Buches. Sie riss auch nicht ab als ich gewisse Dinge bereits ahnte oder wusste. Die stürmische und unheilvolle Atmosphäre auf Helgoland trug auch ihren Teil dazu bei. Wobei es Ortswechsel gab und an jedem Ort schockierende Offenbarungen lauerten. Manchmal musste ich erstmal tief durchatmen, um etwas Anspannung loszuwerden oder mich panisch umschauen. Aber gerade solche Thriller mag ich am liebsten.
Ebenfalls klasse fand ich die Charaktere. Sie waren so authentisch, dass sie die Handlung wirklich belebt haben. Gerade Paul Herzfeld und Linda waren mir sehr sympathisch und ich konnte ihre Entscheidungen gut nachvollziehen. Besonders mit Linda habe ich mitgefühlt, mitgelitten und immer wenn ich eine Gefahr ahnte, hätte ich es ihr am liebsten zugerufen. Anfangs war ich gegenüber Ingolf und Ender eher skeptisch, da ich jeden Moment mit einem Twist ihrerseits gerechnet hatte. Den oder die (?) Täter fand ich ebenfalls sehr gut dargestellt, da immer wieder eine Überraschung auf mich als Leserin wartete. Und die meiste Zeit hatte ich mit solchen Überraschungen nicht gerechnet und sie erwischten mich kalt. Bezüglich Hannah gab es eine ordentliche Portion Verwirrung und diese Art der Auflösung hatte ich nicht mal vermutet.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da ich dann vermutlich zuviel vorweg nehmen würde. Aber ihr könnt sicher sein, dass ich diesen Thriller uneingeschränkt empfehle.

Fazit:
Ich persönlich würde mir mehr gemeinsame Thriller der beiden Autoren wünschen. Denn der Wahnsinn Fitzeks und das rechtsmedizinische Wissen Tsokos' ergeben eine extrem spannungsgeladene Kombination. 

Bewertung (1-5 Eulen möglich):